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Das Team konferiert – Die KI lernt. Oder nicht?

Wir wollten im Zuge der #𝗭𝗼𝗼𝗺-Kontroverse wissen, wie es um andere Dienste steht, die im Unternehmenskontext genutzt werden. Werden Nutzerdaten für das Training von KI-Modellen genutzt oder nicht.

Eine Frage, von der man meinen könnte, sie sei recht eindeutig mit Ja oder Nein zu beantworten. Soviel vorab: Wir sind nicht viel schlauer geworden:

#𝗚𝗼𝗼𝗴𝗹𝗲 erklärt verschiedentlich und ausdrücklich bezüglich Meet, keine Nutzerdaten für andere Nutzer oder zum Training von eigenen KI-Models zu verwenden, wobei gleichzeitig in-tenant Training (verbesserte Worterkennung u. ä.) möglich scheint und somit zumindest innerhalb eines Tenants also doch Nutzer von den Daten anderer Nutzer durch den damit weiterentwickelten KI-Output profitieren, oder wie?

#𝗠𝗶𝗰𝗿𝗼𝘀𝗼𝗳𝘁 erklärt für Teams, dass Besitz und Kontrolle der Daten beim Kunden liegen und auf hochgeladene Inhalte nicht zugegriffen wird. Eine eindeutige Erklärung hinsichtlich der Datennutzung für KI-Schulungszwecke bleibt allerdings aus und wird der aufwändigen Recherche des Interessierten im Labyrinth der Microsoft-Informationsgaben mit allerlei Medienbrüchen überlassen. Smokescreen oder ernstgemeint ist die KI-Information von Microsoft, in welcher Begriffe wie „AI for Good“ oder „Verantwortungsvolle KI“ mit vielen Inhalten zu Sinnstiftendem, aber wenig Bezügen zu den eigenen Produkten gefüllt werden.

#𝗪𝗲𝗯𝗲𝘅 geht offensiv mit dem Thema um und versteckt seine KI-Affinität nicht, sondern stellt sich vielmehr als Schützer vor KI-Missbrauch dar mittels der integrierten App-Console, die risikominimierende Einstellungen erlaubt, aber insbesondere auch mit der Bezahl-Lizenz ‚Extended Security Pack“. Hinsichtlich des Webex Assistant, dem „AI-powered meeting assistant“ wird immerhin ausdrücklich erklärt, der Assistant “doesn’t retain customer data for machine learning training.”

Dies nur der Blick auf drei verbreitete Dienste. Gesamtheitlich bleibt festzuhalten, dass eine einfache Recherche in den Datenschutzerklärungen von Anbietern nicht ausreicht, um die obenstehende Frage zu beantworten. Dann und wann geänderte Nutzungsbedingungen, hierhin und dorthin verteilte Datenschutzhinweise, teils sogar Werbeangebote beinhalten zwar relevante Aussagen; allerdings scheinen diese – zumindest ohne größere Forschung – widersprüchlich, wenig vergleichbar oder ablenkend (wie z. B. bei Zoom: machen wir nicht, außer mit Einwilligung, ohne Einwilligung Tool-Nutzung aber auch nicht möglich, haha).

Aber: Kann uns das nicht auch alles egal sein, weil: Mit dieser Uneindeutigkeit müssen wir bei Monopol-Anbietern eben leben und außerdem ist das die Zukunft?